Ich mag es ab und zu mal aus meiner Komfortzone gekrabbelt zu kommen und deshalb habe ich mich besonders gefreut, als meine Freundin von einem Extrem-Wanderevent im Harz erzählt hat, zu dem wir uns dann angemeldet und vor ein paar Wochen daran teilgenommen haben.

Das ganze Event, die Organisation und die liebevollen Details, sowie das Motto der Veranstaltung haben mich ganz schön beeindruckt und irgendwie hat mich das nicht mehr losgelassen, so dass ich meinen ganzen Mut zusammen genommen habe, um den Geschäftsführer von E.M.T.I Extremwandern Marcus Tugendheim um ein Interview zu bitten.

Nachfolgend findest du das spannende Interview.

 

Was ist deine Vision?

Mein Team und ich wollen die Menschen dazu bewegen, die Natur wieder mehr zu spüren. Sie ist wunderschön und gerät so schnell in Vergessenheit. Zwischen unserem Alltagsstress und unserer schnelllebigen Gesellschaft mit vielen technischen Möglichkeiten, geraten wir schnell in eine Spirale voller Leistungsdruck.

Unser Ziel ist es, die immer weiter schwindenden „früheren“ Werte beizubehalten. Dazu zählen für uns vor allem Teamgeist, Zusammenhalt und tiefsinnige, inspirierende Gespräche. Und wo kann man das besser machen als in der freien Natur, an einem wunderschönen sonnigen Tag?

Wir treten jedes Extremevent gemeinsam an und beenden es auch gemeinsam. Bei uns zählt nicht, wer als erstes ins Ziel läuft, sondern vielmehr, dass jeder Teilnehmer seine selbstgewählte Distanz bis zum Ende läuft.

Deshalb bieten wir zukünftig für jedes individuelle Fitnesslevel verschiedene Distanzen an, für jeden ist eine Herausforderung dabei!

 

 

Welche Hindernisse musstest du auf dem Weg überwinden?

Mein Traum, etwas zu bewegen und zu verändern startete im Jahr 2017. Die Sehnsucht eine eigene Klamotten-Marke zu designen war riesig. So entstand hier bereits die Marke „E.M.T.I“ (Die Initialen meines Namens, Marcus Tugendheim (MT), englisch ausgesprochen). Genauso groß waren aber auch die Zweifel und Ängste. „Wie platziere ich die Marke auf dem Markt und wie kann ich gegen die großen Marken konkurrieren?“.

Entmutigt von der ganzen Skepsis, verwarf ich vorerst mein Vorhaben wieder.

Aufgeben war allerdings noch nie eine Option für mich. Schon damals hatte ich einen Satz im Kopf, der mich später noch auf die richtige Idee bringen wird: „Um die Spitze eines Berges zu erreichen, wirst du einen Weg finden nach oben zu gelangen. Von der einen Seite kann es leicht sein und von der anderen schwer“.

Das Stichwort „Berg“ und das damit verbundene Wandern wurde schließlich 2019 zu einem meiner liebsten Hobbies. Ich erinnerte mich an meine Bundeswehrzeit zurück und die damit verbundenen Märsche.

Motiviert suchte ich mir eigenständig eine Tour raus und wanderte los. Nach einigen Kilometern wollte ich aufgeben, ich hatte Blasen, meine Beine brannten und ich konnte nicht mehr. Aufgeben war aber keine Option und so beendete ich meine Tour. Ich war süchtig! Süchtig nach dem Gefühl über meine eigenen Grenzen hinauszuwachsen, das Gefühl seine Ziele zu erreichen und die anschließende, vollkommende Zufriedenheit danach.

So absolvierte ich dann meinen ersten 100km Marsch an einem heißen Hochsommertag, bei brütender Hitze. Die ersten Blasen traten bereits nach 21km auf, aber ich wollte es schaffen. Ich kam ins Ziel und war einfach nur überwältigt von meinen Emotionen.

2020 dann der große Einschnitt: Die Corona-Pandemie.

Gefrustet von dem Stillstand meines Vorhabens, verbrachte ich viele Tage des Lockdowns mit weiten Wanderungen. Ich fasste den Entschluss ein Unternehmen zu gründen und mich nicht unterkriegen zu lassen!

So gründete ich 2021 die „E.M.T.I UG“, ein riesengroßer Schritt für mich!

Mit Hilfe meiner Familie und Freunden wuchs die Idee: Mein größtes Hobby mit anderen teilen zu wollen. Es entstand das E.M.T.I-Extremwandern und die damit verbundenen Events.

Wir organisieren dir eine Mega-Route in deiner Wunschdistanz, Verpflegungsstopps, Krankenwagen für deine Sicherheit und bejubeln dich für deine Leistung am Ziel!

 

Was hat dich motiviert dran zu bleiben?

Mir selber vor Augen zu halten, dass ich Menschen bewegen möchte. Ich möchte etwas erschaffen, was nur von mir kommt.

Neben privatem Stress Zuhause, war ich auch in der Schule nie der „Beliebteste“ und meine Noten siedelten sich eher im schlechteren Bereich an. Ich wollte mein altes „Ich“ hinter mir lassen und etwas erreichen, weshalb die Leute stolz auf mich sind und zu mir heraufschauen. Diese Gedanken motivierten mich immer wieder nicht aufzugeben.

Mit diesem Unternehmen habe ich die Möglichkeit, eigene Ideen einfließen zu lassen. Hier kann ich frei sein und entscheiden, welche Schritte zukünftig den meisten Erfolg bringen. Es macht mir unheimlich viel Spaß die Reaktion der Leute auf meine eigenen Ideen mitzuerleben. Viele freuen sich über meine Pokale, über die Medaillen ihrer Vierbeiner nach dem Zieleinlauf und andere tragen meine selbst entworfenen T-Shirts oder Pullover. Das macht mich unglaublich dolle stolz!

 

Was bedeutet dir das Wandern?

Das Wandern bedeutet für mich frei zu sein.

Wenn ich alleine wandern bin, höre ich Musik und kann abschalten oder ganz in Ruhe über mich und mein Leben nachdenken. Das tut mir richtig gut.

Natürlich gehe ich auch oft mit Freunden wandern und wir verbinden das mit lustigen Gesprächen, ein paar Bierchen und lassen einfach mal die Seele vom Alltagsstress baumeln.

Neben den vielen gesundheitlichen Vorteilen, die das Wandern natürlich mit sich bringt, gibt es mir einen perfekten Ausgleich zur Arbeit und dem alltäglichen Wahnsinn.

Suche ich persönliche Herausforderungen, wandere ich eine weite Strecke. Das Gefühl dieses Ziel zu erreichen, ist einfach unglaublich und hat mir persönlich auch dabei geholfen mein Selbstbewusstsein zu stärken.

Ich kann es jedem nur empfehlen!

 

Hat sich die Mühe gelohnt?

Neben den ganzen Niederlagen, Einbrüchen und Selbstzweifeln, kann ich heute sagen, dass sich dieser steinige Weg auf jeden Fall gelohnt hat. Ich bin bereits jetzt wahnsinnig stolz auf mich.

Ich bin noch lange nicht am Ziel und hoffe viele Menschen zukünftig bewegen zu können.

 

Wenn du auch Lust hast aus deiner Komfortzone zu treten und deine eigenen Grenzen auszutesten oder einfach Lust hast mit anderen Menschen wandern zu gehen und dabei selbst zu entscheiden, wie weit du gehen möchtest, dann bekommst du hier weitere Infos und wenn du willst kannst du dich dort auch direkt zur nächsten Veranstaltung anmelden.

Achtsame Wanderung zum Elfenstein

Stempel: 120

Länge: 7,8 Kilometer

Schwierigkeitsgrad: Mittel, auf Grund der Anstiege und der teilweise unebenen Wege

Highlights: Bad Harzburger Fenster, Elfenstein und idyllische Bachläufe

 

Wir parken im Wald oberhalb des Campingplatzes in Göttingerode.

Bereits als wir aussteigen fällt uns die klare frische Luft auf. So als hätte ein Gewitter die Luft gereinigt. Wir starten unsere Tour und kommen an wohlriechenden Holzpollern vorbei. Der Frühling sprießt aus allen Ecken und Enden. Saftiges helles Grün soweit das Auge reicht .Irgendwie heller als die Jahre zuvor, vielleicht auch nur, weil der Blick dafür geschärft ist.

Die Blätter der Buchen so fein, dass wir sie beim Ertasten zwischen den Fingern kaum wahrnehmen, ein Hauch von nichts, so zart, dass es den Beschützerinstinkt weckt und trotzdem so strotzend voller Kraft.

Wir passieren einen kleinen Bach, an dem fruchtig zitronig riecht. Die Quelle des Duftes können wir allerdings nicht finden und genießen einfach das Duft-Geschenk, welches uns umgibt.

Nach einem kurzen Aufenthalt am Bach laufen wir weiter, es wird steiler und schmaler, ein idyllischer Weg, der den Körper in Wallung bringt.

Kurze Zeit später sind wir oben angekommen und wechseln auf einen breiteren Weg, der uns am Café Goldberg vorbeiführt. Die Aussicht ist wundervoll. Es präsentiert sich uns eine Idylle aus saftigen Wiesen, grasenden Pferden und Rindern und gelbblühende Rapsfelder, die der Landschaft strahlende Farbtupfer verpassen.

Nun geht es wieder einen steilen schmalen Weg bergauf. Der Boden ist weich, statt Steinen findet man hier ab und an Wurzelwerk, der den Weg etwas wilder wirken lässt.

Am Ende des Weges lässt sich der Elfenstein bereits erahnen, wir wechseln wieder auf einen breiten Wanderweg, auf dem das Bad Harzburger Fenster liegt. In Richtung Aussicht gibt es eine Bank, die zum Glück frei ist, so dass wir diese für eine Kaffee- und Fotopause nutzen können.

Reges Treiben herrscht hinter unserem Rücken. Am Himmelfahrtstag sind viele Menschen unterwegs, einige so wie wir mit Stempelheft. Nach unserer ausgiebigen Pause, begeben wir uns auf das letzte Stück des Weges zum Elfenstein. Es sind nur noch wenige Meter bis wir dort sind. Wir kommen an einem toten Baum vorbei, der ein großes Vogelnest beherbergt. Allerdings sind alle ausgeflogen, vielleicht auch schon seit längerer Zeit.

Nun erreichen wir den Stempelkasten mit dem Stempel Nr. 120. Er ist gut erhalten, rings herum Familien, die hier Pause machen und das schattige Plätzen genießen, welches die Bäume herbeizaubern.

Wir warten, bis alle vom Elfenstein hinunter gewandert sind und klettern dann den Felsen hinauf. Oben angekommen erwartet uns eine wunderbare Aussicht über einen Teil Bad Harzburgs und  umliegenden Landschaften. Das was es zu dieser Zeit so besonders macht sind auch hier die saftig blühenden Rapsfelder, die der Landschaft einen abwechslungsreichen Farbanstrich geben. Alles steht auf Neuanfang. Ein besonderer Zauber liegt in der Luft.

Nach einigen Momenten des Genießens, setzten wir unseren Weg fort. Bis auf ein paar Passanten am Anfang des Weges und einige wenige Mountainbiker, begegnet uns hier niemand.

Der Weg ist von der Holzernte gezeichnet, dementsprechend liegt ein wohlig riechender Holzgeruch in der Luft, welcher mich immer wieder an meine Kindheit erinnert. Wir waren regelmäßig mit der Familie wandern und der Duft hat sich tief in mein Emotionsgedächtnis gebrannt. Welch schöne Erinnerungen.

Auch hier passieren wir einen kleinen Bach. Vor dem Bach befindet sich eine große Wohlfühlbank mit Ausblick ins Tal. Wir gehen trotzdem weiter, da wir noch verabredet sind. Wir folgen einem „Rückeweg“, der gar nicht aussieht wie ein offizieller Wanderweg, aber einer ist.

Jeder Schritt wird gut gewählt, Pfützen und matschiger Untergrund wohin wir schauen. Dazwischen ein Mistkäfer, der sich mit einer Losung abkämpft. Ich staune nicht schlecht, was der Käfer für Kraft aufbringt, um seine Arbeit zu verrichten. Feiertage kennt er nicht.

Plötzlich ereilt uns starker Wildgeruch, wir tippen auf Wildschweine, können aber keine entdecken. Wir bewegen uns langsam weiter, in der Hoffnung doch noch welche zu sehen, bleiben zwischendurch stehen, schnuppern, und halten Ausschau. Nichts. Schade.

 

Wir machen eine letzte Kaffeepause auf einer Bank mit einer weiteren Aussicht ins Tal. Wir hören in der Ferne so einiges, hier aber sind wir allein. Micha gibt sich seiner Fotografie hin, ich genieße meinen noch heißen Kaffee und bin sehr dankbar für das was wir haben. Zeit, Gesundheit und Liebe. Was ich früher als so selbstverständlich erachtet habe, weiß ich heute besonders zu schätzen.

Irgendwann kommen wir wieder auf den Weg, der uns am Café Goldberg vorbeiführt, noch einmal die Aussicht genießen, dann geht es zurück zum Wagen.

Fazit: Es lohnt sich. Abwechslungsreiche Wege, tolle Aussichten, Abschnitte des Alleinseins, die Möglichkeit der Einkehr im Café` Goldberg mit toller Aussicht

Wandern hat eine lange Tradition in Deutschland. Seit einigen Jahren beobachte ich, dass einen regelrechten Boom beim Wandern gibt. Viele Menschen zieht es als Ausgleich zum Alltag in die Natur, vor allem auch immer mehr junge Menschen. Das verstaubte Image des Wanderns ist Geschichte. Knickerbocker und Wanderhut wurden gegen Multifunktionsjacken- und Hosen eingetauscht.

Wenn du gerne wandern gehst und Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit der Natur legst, habe ich nachfolgend ein paar Tipps für dich, wie du dich nachhaltig in der Natur bewegen kannst.

Was du beim Wandern für die Umwelt tun kannst:

Verwendung von wieder verwendbaren Verpackungen für Essen und Trinken

Auf unseren Wanderungen verwenden wir leichte Metallboxen und haben damit unsere Plastikboxen ergänzt, die wir bereits hatten. Mir persönlich schmeckt das Essen aus den Metallboxen besser, da es nicht diesen leichten Beigeschmacks des Plastiks hat. Getränke nehmen wir in Alu-Flaschen mit, da uns daraus die Getränke am Besten schmecken. Für warme Getränke, wie Kaffee und Tee, verwenden wir ganz normale Thermoskannen.

Toilettengänge in der Natur vermeiden

Der größte Schutz für die Natur ist natürlich, wenn du dein Geschäft, ob groß oder klein, zuhause oder in Einkehrmöglichkeiten unterwegs verrichtest. Wenn es sich allerdings nicht vermeiden lässt, dann kommen nachfolgend ein paar Verhaltensregeln, die den Schaden für die Natur begrenzen.

  1. Verwende kompostierbares Toilettenpapier, anstatt Taschentücher. Wie du vielleicht selbst schon bemerkt hast, sind überall Taschentuchspuren in der Natur zu entdecken. Die Taschentücher haben eine Beschichtung, die sie reißfest machen und den Verrottungsvorgang erschweren und erheblich verlängern.
  2. Vergrabe deine Hinterlassenschaften in einem 15-30 cm tiefen Loch (inklusive Toilettenpapier). Harte Sohlen oder ein fester Stock sind dabei hilfreich. Wenn du vorher schon weißt, dass sich ein Toilettengang nicht vermeiden lässt, dann nimm am besten eine kleine Schaufel mit.
    Warum überhaupt ein Loch dafür graben? Der Zersetzungsvorgang verläuft viel schneller und du schonst Mensch und Tier mit dem Anblick und Geruch deiner Hinterlassenschaften.
  3. Halte ausreichend Abstand von Gewässern (mindestens 60 Meter)

Minimalismus – Weniger ist mehr

In diesem Zusammenhang ist damit gemeint, genau zu überlegen was du überhaupt benötigst. Für normale Tageswanderung ist oft keine extra Ausrüstung oder Wanderkleidung notwendig. Dafür muss in der Regel auch nicht alles neu gekauft werden, sondern deine vorhandene Kleidung ist oft ausreichend. Bei vielen Dingen ist es nicht notwendig, sie in mehrfacher Form zu besitzen, außer natürlich, du begibst dich auf eine Fernwanderung. Allerdings ist das Gewicht und somit die Anzahl der Dinge auf Fernwanderungen fast noch wichtiger und entscheidender fürs Durchhalten. Weniger ist eben oft mehr.

Hinterlasse keinen Müll

Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, betone ich hier trotzdem noch einmal besonders. Jeder kann etwas für den Erhalt unseres Planeten tun und jeder noch so kleine Schritt zählt. Zusammen ergeben viele kleine Schritte eine beachtliche Wegstrecke in Richtung Schutz und Nachhaltigkeit für unsere Erde.

Wenn du weitere Tipps und Anregungen hast, schreibe mir gerne eine E-Mail an info@harz-happiness.de. Gerne verarbeite ich die Tipps und Anregungen in einem neuen Blog-Beitrag.

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Ich freue mich auf dich:-).

Der Wecker klingelt, es ist 02:50 Uhr. Alles soweit vorbereitet, dass ich den Kaffee, Wasserkoch und Kochtopf nur anstellen muss. Bitte keine großen Denksportaufgaben um diese Zeit.

Ich bin mit meiner Nichte 04.30 Uhr am Parkplatz Oderbrück Nord zur Sonnenaufgangswanderung auf den Brocken verabredet. Das war eine spontane Aktion, einen Tag vorher von meiner Nichte ins Leben gerufen. Ich mag es persönlich ja spontan und bin voller Vorfreude. Eine Sorge bereitet mir allerdings die Fahrt im Dunkeln, um diese Zeit, wo die Tiere gerne mal die Straße überqueren. Ich starte bei + 3,5 Grad in Wolfenbüttel, die sich ungewöhnlich mild anfühlen.

Sämtliche Jacken ziehe ich aus, damit ich später nicht friere. Die Temperatur sinkt im Harz auf -1,5 Grad. Ich fahre durch Nebelschwaden angespannt aufmerksam, bei jedem Blitzen und Geräusch zucke ich zusammen. Zum Glück komme ich unversehrt an, das Thermometer zeigt am Startparkplatz -2 Grad, klare Luft und der Schnee empfängt mich strahlend durch die Hilfe des Mondes. Ein Bellen erhellt in der Weite, aber nicht das Bellen eines Hundes.

Meine Nichte und ihre beiden Hunde warten schon, sonst ist noch niemand zu sehen. Sehr ungewöhnlich. Ich freue mich über die Leere des Parkplatzes, das könnte eine ruhige Wanderung werden.

Wir starten, jeder einen Hund an der Leine. Beim ersten Eisknacken schreckt Kep, einer der beiden Hunde so zusammen und schaut uns schreckverzerrt an, dass wir in lautes Gelächter ausbrechen. Jedes Tier ist jetzt vor uns gewarnt.

Wir laufen über gefrorenen Schnee, der so hell leuchtet, dass er unsere Stirnlampen fast überflüssig macht. Das Knacken der Eiskristalle unter unseren Schuhen und unsere Erzählungen auf dem Weg sind das einzige was zu hören ist.
Immer wieder bleiben wir stehen und lauschen in die Stille und bestaunen den wundervollen Mond. Keine Menschenseele weit und breit. Ab und zu mal Tiergerüche oder Fußspuren verraten allerdings, dass wir hier nicht ganz alleine sind.

Durch unsere Unterhaltungen merken wir die Anstrengung der Wanderung kaum. Ich bin überrascht wie durchgeschwitzt ich nach der alten DDR Straße bin, die mir sonst so schwer fällt zu besteigen. Wir halten einen Moment inne und genießen die Aussicht, auf die unter uns liegenden Silhouette des Waldes.

Nachdem wir einen Schluck getrunken haben, nehmen wir unsere Wanderung wieder auf und staunen immer mal wieder über die sich uns bietenden Ausblicke. Langsam färbt sich der Himmel neben uns rot. Davor schweben die Wolken, die sich auf unserer Höhe befinden und wie Schnee aussehen. Ich kann den Anblick kaum fassen und bin sehr ergriffen von der Schönheit der Natur. Wir schießen ein paar Fotos, um den Moment festzuhalten, bevor wir weitergehen.

Es ist 06.10 Uhr und der Sonnenaufgang ist für 07.03 Uhr angesagt. Wir haben also noch ausreichend Zeit, nicht wie bei unserer letzten Besteigung, als wir kurz vor knapp zum Sprint ansetzen mussten, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Der zeigte sich dann allerdings nicht wie erhofft und bot auch nicht viel Platz für Intimsphäre, weil bereits hunderte Menschen auch auf Klärchen warteten.

Heute war es besser, kein Zeitdruck, das Wetter anders, der Mond heller, die Aussicht mit der unter uns liegenden Wolkendecke und dem im Hintergrund rot gefärbten Himmel spektakulärer und das Beste oben drauf: freie Platzwahl. Ganz allein steht dort nur ein Rucksack, der auf seinen Besitzer wartet. Weit und breit keiner zu sehen. Zu schön um wahr zu sein.
Es hat etwas Magisches. Der Anblick und Ausblick gepaart mit der Stille und der klaren kalten Luft, der Mond, der im Hintergrund leuchtet und die Sonne, die sich mit ihrem wechselnden Farbspiel ankündigt. Es wirkt surreal und ich kann mein Glück kaum fassen.

Wir suchen uns den Platz mit der für uns besten Aussicht und fühlen uns wie VIPS in Vorfreude auf das kommende Ereignis. Ich vergesse, dass wir “nur” auf dem höchsten Berg Niedersachsens sind. Die unter uns liegenden Wolken vermitteln einen anderen Eindruck. Ich habe das Gefühl auf einem der höchsten Berge der Welt zu sein.
Fantasie ist schon was Feines. Ich stelle mir vor, wandernd die schönsten Plätze der Welt zu erobern. Meinem Herz gefällt die Vorstellung, denn es hüpft vor Freude und ein Kribbeln jagt durch meinen Körper. Abenteuer erleben, wie das hier. Davon will ich mehr. Ich verspreche mir an diesem Morgen, Wege zu suchen, um diese Vorstellung zu realisieren. Um es dingfest zu machen, schicke ich direkt eine Sprachnachricht an meinen Mann mit dem Wunsch und der Absicht. Man soll ja anderen  von seinen Vorsätzen erzählen, um die Chancen zu erhöhen, es dann auch tatsächlich umzusetzen. Das habe ich hiermit getan.

Wir richten uns unseren VIP-Platz gemütlich ein. Decke, Sitzunterlagen, etwas warmes zum Trinken und etwas für den kleinen Hunger. Wir schießen ein paar Fotos ringsherum, um das Unglaubliche einzufangen.

Mittlerweile sind noch eine Hand voll anderer Leute dazu gekommen, was uns aber nicht weiter stört. Wir bestaunen alle samt, den wundervollen und majestätischen Sonnenaufgang. Etwas ganz Natürliches und doch immer wieder Beeindruckendes zu sehen, was einen so tief berührt, das macht das Leben lebenswert und zu etwas ganz Besonderem, stelle ich fest.

Die Natur zeigt uns, das wir in etwas Wiederkehrendem, etwas Außergewöhnliches sehen können und das sich in etwas Wiederkehrendem auch immer etwas anderes, etwas Neues zeigen kann. Die Natur zeigt mir auch, dass ich nicht viel brauche brauche, um glücklich und zufrieden zu sein. Bewegung, Abenteuer und dafür noch nicht mal weit reisen. Die Mikroabenteuer liegen direkt vor der Haustür, man muss sich nur trauen und den inneren Schweinehund überwinden.

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Wir freuen uns auf dich:-)

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