Good Bye – Wie der Wald beim Abschied nehmen helfen kann


Abschied nehmen ist oft nicht leicht, ob nun von einem geliebten Menschen, einem Haustier, einer Arbeitsstelle, einem Wohnort oder einem Lebensabschnitt, einem Traum und was es da noch so alles gibt. Wie du siehst geht es beim Abschied nehmen nicht nur um das Sterben und den Tod, sondern auch um sich verändernde Lebensumstände. Wie gerne wir an bestimmten Menschen, Dingen, Situationen, usw. festhalten wollen, alles hat seine Zeit. So schmerzhaft es manchmal auch ist, die Phase des Abschiednehmens zu überspringen ist nicht empfehlenswert, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Es blockiert einen und holt einen früher oder später sowieso ein.

 

Abschied nehmen ein Prozess

Abschied nehmen ist ein Prozess. Es gibt keinen Schalter, keinen Knopf, den wir betätigen können, zu mindestens habe ich diesen noch nicht entdeckt. Die Gefühlszustände beim Abschied können sich abwechseln. Trauer und Freude, Bedauern, Sehnsucht, Liebe, vielleicht sogar Schuld und Scham schließen sich dabei nicht gegenseitig aus. Wir sind in einem Moment traurig, weil wir den Menschen, das Tier, die Situation, die Lebensphase etc. vermissen und wissen, dass er/sie/es nicht wiederkommt, im nächsten Moment erinnern wir uns mit Freude daran zurück. Vielleicht bedauern wir in diesem Zusammenhang auch etwas, z.B. nicht genug Zeit damit verbracht zu haben oder etwas nicht mehr gesagt, getan zu haben, nicht mutig genug gewesen zu sein, etc.

 

“Richtig” Abschied nehmen

Erstmal ist es wichtig, anzunehmen was da ist mit dem ganzen Gefühlsspektrum. Dabei kann uns der Wald helfen und uns den nötigen Raum geben. Er kann Geborgenheit und Sicherheit schenken. Mit Hilfe seiner beruhigenden Wirkung durch seine Farben, Formen und Gerüche kann er uns die nötige Ruhe und den nötigen Abstand zum Alltag verschaffen, um uns zu sortieren und uns zu erden. Der Wald zeigt uns immer wieder aufs Neue das Veränderung ein natürlicher Prozess ist und alles vergänglich ist. Aus Altem erwächst Neues, aus Neuem wird Altes, der Kreislauf des Lebens.

 

Kraftspender Wald 

Eine Möglichkeit auf dem Weg des Abschiednehmens kann es sein dir einen Kraftplatz im Wald zu suchen, z.B. einen Baum, an dem du dich anlehnen kannst und der dir Halt gibt, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt. Wichtig ist, dass du dich an diesem Ort wohlfühlst.
Schau dich von dort aus um, wo kannst du Vergänglichkeit entdecken? Wo kannst du sehen, dass Neues aus Altem erwächst? Dies alleine kann schon sehr viel Trost spenden. Spüre nach was du fühlst und lass alle Gefühle einfach fließen, halte nichts fest, erzwinge nichts. Gefühle fließen zu lassen und einfach zu sein mit allem was da ist kann eine sehr befreiende und reinigende Wirkung haben. Dies kannst du noch zusätzlich unterstützen, indem du dir was zum Schreiben mit nimmst und dir deine Gefühle von der Seele schreibst, auch das kann sehr erleichternd sein.

Annehmen was ist, ist alles andere als leicht, aber wenn man es schafft sehr erleichternd und ein großer Schritt im Prozess des Abschiednehmens. Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht auf diesem Weg.